Gott kommt in unsere Welt

weihnachten 12 (7) obrist-impulseDer Papst ist sich ganz sicher: Die Geschichte von Jesus (hebräisch „Jeshua“) ist keine Legende. Seine Worte sind einzigartig und sein Anspruch prägt unser Leben.

Weihnachten bedeutet: Gott kommt in unsere Welt und möchte diese durch eine Revolution der Liebe verändern. Auch wenn sich viele um diesen Jesus nicht scheren, richtet sich doch für die meisten Leute der Welt ihre Zählung der Jahre nach seinem Geburtstag. Allein seine Geburt brachte eine Zeitenwende. Seine ganze Person ist eine Botschaft: Jesus liebt mich. Aus Liebe zu mir kam Jesus auf diese Welt und wurde Mensch, um uns auf Augenhöhe zu begegnen. Er wollte mit uns zusammen sein. So die biblische Botschaft.

Während einer Weihnachtsfeier in einem Kinderheim wurde einmal die Frage gestellt, was Jesus im Himmel denn vermisst hätte, dass er zu uns auf die Erde gekommen sei? Was fehlte ihm im Himmel, dass er die Herrlichkeit bei Gott verließ um Mensch zu werden? Das war eine schwierige Frage. Schließlich meldete sich ein Mädchen zu Wort. Ihre Antwort war: „Es fehlten ihm unsere Herzen.“ Genau darum geht es. Weihnachten heißt, sich für Jesus und seine Botschaft zu öffnen.

Gibt es Hinweise im Tenach (Altes Testament, jüdische Bibel), dass Gott Mensch werden wollte?

Gott kommt als Mensch
In 1. Mose 18 erschien Gott dem Abraham (JHWH, Verse 1.13.14.17.18). Es wird beschrieben, dass Abraham drei Männern begegnete (V.2.16). Später gingen zwei Männer weg nach Sodom (V.22), einer blieb zurück. Es heißt dann: „Abraham blieb stehen vor dem HERRN (JHWH)“ (V.22b). Folglich muss der verbliebene Mann Gott (JHWH) gewesen sein. Offensichtlich ist Gott hier Abraham als Mensch erschienen. Wenn das möglich war, warum sollte es Gott nicht möglich sein, Mensch zu werden?

Gott zeugt einen Menschen
Nach Psalm 2,7 wird der Messias von Gott gezeugt. Hier lesen wir: „Kundtun will ich den Ratschluss des HERRN (JHWH). Er hat zu mir gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.“ Die Rabbiner beziehen diesen Vers auf den Messias. Der Messias wird also von Gott gezeugt. Bei der Zeugung verschmelzen sich zwei zu einem. Das im Unterschied zu einer Schöpfung. Sollte der Messias also Mensch und Gott zugleich sein?

Göttliche Attribute
In Jesaja 9,5 steht: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, Vater der Ewigkeit, Fürst des Friedens.“ Dieses Kind wird den Thron Davids festigen bis in Ewigkeit. Diese Titel sind ausschließlich Gott vorbehalten, was auch das Judentum bestätigt. So lässt der Text keine andere Deutung zu, als dass ein Kind geboren wird, das mit Gott in Verbindung gebracht wird. Jesus sagte: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Johannes 14,9). Jesus repräsentiert den himmlischen Vater.

Das Wunder seiner Geburt
Nach Jesaja 7,14 wird eine Jungfrau schwanger werden und der Sohn wird als Immanuel (Gott mit uns) bezeichnet. Das strittige hebräische Wort „alma“ kann als Jungfrau oder auch junge Frau übersetzt werden. Es wird jedoch nie in der Bibel für eine Frau verwendet, die nicht Jungfrau ist. Für die damaligen Gelehrten war scheinbar klar, dass es sich um eine Jungfrau handeln musste, um ein Zeichen Gottes zu sein. Deshalb übersetzten die Rabbiner in der griechischen Übersetzung der jüdischen Bibel (LXX) das Wort mit Jungfrau. Tatsächlich wurde die Jungfrau Maria schwanger. Dies widerspricht den Gesetzen der Natur und war somit ein Wunder. Die einzige Erklärung ist, dass die Zeugung nicht menschlich, sondern göttlich war.

Fazit: Gott wurde Mensch
Mit unserer menschlichen Logik ist dies nicht erklärbar. Die verschiedenen Stellen in der Bibel lassen aber nur den Schluss zu, dass der Messias gleichzeitig Mensch und Gott ist. Jesus sagte: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30). Im Menschen Jesus wurde Gott für uns Menschen erlebbar. Jesus war ganz Mensch, mit menschlichen Eigenschaften wie Hunger, Durst, Müdigkeit und Trauer. Gleichzeitig war er aber eins mit dem himmlischen Vater. Deshalb ist in seinem Reden und Handeln Gott, der Vater, erkennbar. Letztlich kann man dieses Wunder nicht menschlich erklären, sondern nur im Glauben annehmen, wie es auch Jesus in Johannes 14,11.20 gesagt hat.

Text: Hanspeter Obrist  /  Bild aus Bethlehem Hirtenfelder

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