Advent kommt von „advenire“, was auf Lateinisch Erwartung oder Ankunft bedeutet. Die Adventszeit beginnt am Sonntag zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember und dauert bis zur Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, in der laut Papst Liberius (354 festgelegt) Jesus geboren wurde.
Die ersten Belege für eine Art Adventsliturgie in der Kirche im 4. Jahrhundert stammen aus Spanien und Gallien. Damals dauerte die Vorbereitungszeit drei Wochen. Später dauerte die Vorbereitung auf die Geburt von Jesus fünf oder sechs Wochen. Auf dem Konzil von Lerida im Jahr 524 wurde dann eine vier Wochen andauernde Fastenzeit festgelegt und angeordnet. Dabei sollte diese Zeit – ähnlich wie die Zeit vor Ostern – der Besinnung und dem Nachdenken dienen.
Die vier Sonntage stehen symbolisch für die viertausend Jahre, in denen die Menschen auf die Ankunft des verheißenen Erlösers warten mussten. Nachdem der Mensch sein Leben selbst in die Hand genommen hatte, sagte Gott (1. Mose 3,17): Ein Nachkomme der Frau wird der Schlage (Symbol für das Böse) den Kopf zermalmen und die Schlange wird dem Nachkommen die Ferse zermalmen.
Die orthodoxen Kirchen begehen den Advent bis heute sechswöchig als Fastenzeit, und zwar ab dem 15. November (ihres Kalenders) bis zum 24. Dezember. Man spricht da aber eher vom Philippus-Fasten oder Weihnachtsfasten. Seit 1917 wird das Adventsfasten vom katholischen Kirchenrecht nicht mehr verlangt.
Mit dem ersten Adventssonntag beginnt auch das katholische und evangelische Kirchenjahr.
Text: Hanspeter Obrist